Aphthe im Mund
Aphthe

Die Aphthe (Gingivostomatitis herpetica) entzündliche Schleimhautveränderung im Mund (Abb.), evtl. auch an den äußeren Geschlechtsorganen, u. zwar in Form schmerzhafter, bis linsengroßer, rundlicher, geröteter, ödematöser oder infiltrativer Herde mit festhaftendem fibrinösem Belag (Pseudomembranen) u. zentralem Defekt (Erosion); treten zahlreich als Begleitsymptom von Allgemeinerkrankungen auf oder aber solitär, z.B. metastatisch bei bestimmten Infektionskrankheiten (z.B. Typhus) u. als habituelle nichtinfektiöse A. (chronisch rezidivierend) bei Verdauungs- (Hinweis auf CROHN* Krankheit) oder Menstruationsstörungen.

Definition :
Gingivostomatitis
– Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) und/oder der Schleimhaut der Zahnbögen (Gingivitis). Die Zungenschleimhaut kann mitbeteiligt sein
Aphthen
– nichtinfektiöse, von einem entzündlichen Randsaum umgebene Schleimhauterosionen der Mundschleimhaut mit weißlichem Fibrinbelag.
Erreger
– zahlreiche Ursachen
– wenn Infektion, meist opportunistische Infektion durch Bakterien der Mundflora
– Herpes-simplex-Virus

Behandlungsmöglichkeiten:
Die aktuellen zur Zeit vorhandenen unterschiedlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Ursachen der Aphthen ergeben auch sehr unterschiedliche Therapieansätze.
Hierbei werden alte überlieferte und neue Behandlungsmethoden genutzt. Häufig wird aber nur die bereits vorhandene Aphthe behandelt und mit verschiedenen Mitteln eine schnellere Heilung oder erträglicher Verlauf  des Heilungsprozesses versucht zu erzielen.
Hierzu gehören u.a.:
Bloxaphte-Produkte – bilden einen Schutzfilm auf der Aphthe
Urgo Aphthen – bildet einen Schutzfilm auf der Aphthe
– Pyralvex – entzündungshemmend durch Wirkstoffe: Rhabarberextrakt und Salicylsäure
– Myrrhentinktur – entzündungshemmend
Kamistad – schmerzlindernde Wirkung durch Lokalanästhetikum Lidocain
– Teebaumöl – desinfizierende Wirkung
Chlorhexamed – desinfizierende Wirkung
– verschiedene Zahncremes mit austrocknender Wirkung

Andere Erkrankungen der Mundschleimhaut können u.a. sein: Prothesendruckstellen, Prothesenmaterialunvertäglichkeiten, Eingriffe durch den Zahnarzt und Allergien.
Ich empfehle mit dem Zahn- oder Hautarzt Rücksprache zu halten und eine Therapie zu besprechen.

Moderne Therapieoptionen, die ein Entstehen der schmerzhaften Aphthen verhindert sollte das Ziel der Entwicklung sein. Eine Behandlung ähnlich der des Lippenherpes ist heutzutage denkbar.

Nach dem Heilmittelwerbegesetz dürfen fachliche Angaben zu rezeptpflichtigen Produkten hier nicht weiter veröffentlicht werden. Ich bitten um Verständnis.

Apotheker A.Hensel

Quelle: Roche Lexikon Medizin, 4.Auflage; © Urban & Fischer Verlag, München 1984/1987/1993/1999